Sie kennen die Probleme:
Ihnen ist Unrecht geschehen und Sie möchten Schadensersatz als Genugtuung.
Sie haben für Ihren Kunden Leistungen erbracht, aber die Zahlung bleibt aus.
Zu allem Übel müssen Sie jetzt noch Kosten und Mühe auf sich nehmen, um Ihr Recht durchzusetzen: Anwalt, Gericht, Gerichtsvollzieher. Überall lauern Unwägbarkeiten und Risiken auf dem Weg zu Ihrem Recht. Der alte Anwaltsspruch “Vor Gericht ist es wie auf hoher See – man ist in Gottes Hand” spiegelt das Gefühl der streitenden Parteien gut wieder.
Wie kommt es zu Urteilen, die nach gesundem Menschenverstand nicht nachvollziehbar sind und die Parteien geradezu vor den Kopf stoßen?
Letztendlich gibt es kein festes, einfach zu verstehendes und greifbares Recht, das man auf den Einzelfall anwenden kann. Die Gesetze sind für Laien missverständlich, die verwendeten Begriffe oft fremd.
Noch problematischer ist aber die Feststellung der Tatsachen. Was war eigentlich? Jeder weiß, wie schwer es ist, ein Ereignis, zum Beispiel einen Unfall nur nach Minuten aus den Aussagen von Zeugen genau zu rekonstruieren. Umso schwerer tut sich ein Richter Monate nach einem Ereignis.
Das Gericht kennt nur die Wahrheit, wie sie vorgetragen und bewiesen wird, wobei nicht die absolute Wahrheit ermittelt werden kann sondern mit einem rechtstechnischen Ablauf im Beweisverfahren die Grundlagen des Urteils festgestellt und juristisch beurteilt werden. Von Gerechtigkeit ist dabei sowieso keine Rede. Sie ist an sich kein Maßstab unseres Rechtssystems.
Fazit: Recht hat daher letztendlich der, dem es gelingt, seine Interessen strategisch durchzusetzen. Das gelingt häufig eher dem, der die bessere Strategie hat, als dem, der aus der besseren Ausgangsposition vor Gericht zieht.
Wie kann ich meine Interessen unter diesen Umständen durchsetzen?
Generell lässt sich sagen, dass der meist die besseren Karten hat, der sich frühzeitig auf einen Konflikt vorbereitet. Häufig lässt sich unter Vermeidung hoher Kosten dann ohne Einschaltung der Gerichte ein sehr gutes Ergebnis erzielen.
Unverzichtbar ist es, die eigenen Rechte in der konkreten Situation genau zu kennen und dann zielgerichtet zu verfolgen. Ein gut gemeintes Schreiben zur Streitvermeidung oder ein falsches Wort unter Zeugen kann dagegen bei fehlender Kenntnis der rechtlichen Lage die eigene Situation erheblich verschlechtern und sogar eigene Rechte endgültig zunichte machen.
Empfehlenswert ist daher eine frühzeitige fachkundige Beratung. Meiner Meinung nach ist es dabei ein Fehler, auf anwaltliche Beratung aus Kostengründen zu verzichten. Wer bis zum Prozess wartet, lässt wichtige strategische Instrumente und Wege außergerichtlicher Streitbeilegung ungenutzt.
Eine Erstberatung, die in jedem Fall zur Vorbereitung auf einen Konflikt ausreicht, kann nicht mehr als 180 Euro kosten. Dieser Wert ist gesetzlich fixiert und stellt nur eine Höchstgrenze für schwierige Fälle mit hohem Gegenstandswert dar. Mehr darf ein Anwalt also in gar keinem Fall für das erste Gespräch verlangen. In der Regel fallen also geringere Kosten an. Zudem entstehen keine Mehrkosten, wenn die Auseinandersetzung in der Folge nicht geklärt werden kann und eine weitere Tätigkeit oder Beratung notwendig ist. Denn dann wird die schon bezahlte Erstberatung angerechnet.
Gemessen an der gewonnen Sicherheit, sich richtig zu verhalten und die eigene Situation zu kennen sind dies deshalb überschaubare und in jedem Fall lohnende Kosten.
Wann sollte ich einen Anwalt einschalten?
In der Regel können Sie sich noch auf Ihr Gefühl verlassen. Meist werden Sie spüren, wenn eine Sache riskant wird. Dies ist der Zeitpunkt, bevor Sie Ihre Unterschrift unter einen wichtigen Vertrag setzen. Auch mündliche Vereinbarungen können ein bindender Vertrag sein! Der (einfache) Verkauf einer Sache kann verlustreich werden, wenn Sie in Vorleistung treten und die Bonität des Käufers nicht kennen. Hier empfiehlt sich bei hohen Werten vor allem für Geschäftsleute und Firmen eine neutrale Prüfung des Vertragspartners.
Dieses unruhige Gefühl sollten Sie nicht lange mit sich herumtragen. Schaffen Sie Rechtsklarheit! Die Kosten einer Vertragsprüfung liegen vielleicht bei 500 Euro, oft darunter, die Schäden aus einem nachteiligen Vertrag gehen meist in die Tausende, nicht selten kann eine wirtschaftliche oder private Existenz auf dem Spiel stehen. Insbesondere unüberschaubare und nur im Gesetz kaum geregelte Verträge wie Franchiseverträge, Anlagegeschäfte (Beteiligungen), Gesellschaftsverträge (GbR!) oder Kreditverträge bergen erhebliche Risiken.
Gleiches gilt für Fälle, in denen Sie Aufträge erteilen, die termingerecht fertig gestellt sein müssen. Ein Mieter kann viel Ärger machen und Geld kosten, auch hier empfiehlt sich eine Prüfung des Vertrags und der Bonität des Interessenten. Auf diesem Weg können langwierige und teure Prozesse häufig vermieden werden.
In weiteren Artikeln haben wir Ihnen wichtige Hinweise zusammengestellt, deren Berücksichtigung wir Ihnen nahe legen. Im Navigationsfeld sehen Sie eine Übersicht.
Riskant kann auch eine nach eigener Einschätzung harmlose Zeugenvorladung bei der Polizei oder einem Gericht sein, durch die man in Konflikte hineingezogen wird. Hier ist eine Beratung gleichsam zu empfehlen.